Chasselas – der Schweizer Klassiker

Die Rebsorte Chasselas, die in Deutschland Gutedel genannt wird, ist eine alte Weisswein- und Tafeltraubensorte, die insbesondere im Schweizer Weinbau grosse Bedeutung besitzt. Chasselas ist möglicherweise eine der ältesten Rebsorten der Welt – ihre Herkunft ist jedoch noch nicht endgültig geklärt. Auf der Basis von charakteristischen Ähnlichkeiten im Aussehen gibt es unterschiedliche Vermutungen, nach denen Chasselas schon vor 5000 Jahren im alten Ägypten existiert haben soll; andere Hypothesen verorten die Sorte im Nahen Osten oder in Südfrankreich. Neuere, umfangreiche gendiagnostische Untersuchungen lassen den Ursprung der Rebsorte Chasselas jedoch eher in den Westalpen vermuten.

Insgesamt wird die Rebsorte in der Schweiz auf einer Fläche von etwa 4000 Hektar kultiviert. Eine Besonderheit stellt Chasselas im Anbaugebiet Wallis dar – obwohl die Rebsorte im gesamten Gebiet des Genfersees angebaut wird, darf der Name Fendant seit 1966 als geschützte Ursprungsbezeichnung nur von Weinen getragen werden, die aus dem Kanton Wallis stammen, in dem Chasselas rund ein Drittel der Gesamtrebfläche des Kantons ausmacht. Der grösste Teil der Chasselas-Produktion wird in der Schweiz als klassischer Apéro-Wein oder als Essensbegleiter zu typischen Käsegerichten wie Fondue oder Raclette getrunken.

Chasselas – die Zartbesaitete

In Deutschland wird die Gutedel-Rebe auf etwa 1150 Hektar kultiviert, Hauptanbaugebiet ist das Markgräflerland zwischen Freiburg und Basel, wo die Sorte ebenfalls sehr gute Ergebnisse bringt. In Frankreich spielt Chasselas vor allem im Elsass eine relevante Rolle, obwohl sie hier kaum reinsortig ausgebaut wird, sondern eher Eingang in klassische Cuvées wie den Edelzwicker findet.

Im Gegensatz zu seiner Herkunft, herrscht bei den geschmacklichen Eigenschaften der Rebsorte absolute Klarheit. Der trockene Weisswein wird in Regel jung getrunken und ist meist von blassgelber Farbe, leicht, süffig sowie dezent aromatisch und eher mild von der Säure. Häufig unterscheiden sich die Weine der Westschweiz wie Chablais oder Dézaley von den süddeutschen Varianten aus dem Markgräflerland durch den biologischen Säureabbau, der den Schweizer Chasselas meist etwas milder und geschmeidiger erscheinen lässt.

Bei besten Bedingungen, altem Rebbestand in besonderen Lagen sowie entsprechender Sorgfalt in Weinbau und Weinbereitung können aus Chasselas beziehungsweise Gutedel allerdings auch anspruchsvollere Weine entstehen. Diese Weine besitzen nicht nur eine wunderbare Balance von Frucht und Frische, zart nussige Aromen sowie feine Honignoten, sondern weisen gelegentlich auch eine salzig-pikante Mineralität auf – solche Chasselas- oder Gutedel-Exemplare sind durchaus in der Lage, 5 bis 10 Jahre zu reifen und sich dabei exzellent zu entwickeln.

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