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Bordeaux 2022 – ein aufsehenerregender Jahrgang mit vielen Überraschungen
Trotz übermässiger Hitze und Trockenheit hat der Jahrgang 2022 Bordeaux-Weine von fabelhafter Frische hervorgebracht. Tjark Witzgall, unseren Product Manager Bordeaux, erinnert der neue Jahrgang an die Jahrgänge 2016 und 2010, aber mit mehr Konzentration.
Von Mövenpick Wein am 11.05.2023
Das Jahr 2022 war geprägt von einer übermässigen Hitze und einer nie enden wollenden Trockenheit. Stünden wir am Anfang dieses Jahrhunderts, gäbe es kaum etwas Positives aus dem Bordelais zu berichten. Doch in den letzten 10 bis 15 Jahren hat sich vieles verändert. So haben es die Bordeaux-Winzerinnen und -Winzer geschafft, unter extremen Wetterbedingungen Weine mit aromatischer Vielfalt und überraschend grosser Frische zu präsentieren.
Auch wenn das Durchschnittsniveau in allen führenden Appellationen aussergewöhnlich hoch ist, lassen sich doch grosse Unterschiede zwischen der Elite und den weniger erfolgreichen Châteaux erkennen. Dies erklärt sich zum Teil dadurch, dass man es zur Spitze bringen konnte, wenn alles, also Erntedatum, Mazerationszeitpunkt und Mazerationsverfahren, genau stimmte. In diesem technisch schwierig zu vinifizierenden Jahrgang konnte erfolgreich agieren, wer auf modernste Hilfsmittel und das entsprechende Know-how zurückgreifen konnte. Es galt, sich jeden Schritt genau zu überlegen. Denn Fehler verzeiht ein solcher Jahrgang nicht. Auch wenn das Wetter nicht zum Lesen drängte – einen Tag zu spät lesen lässt die für die Frische des Jahrgangs wichtige Säure verschwinden. Ein wenig zu viel extrahiert, zum Beispiel durch zu hohe Temperaturen bei der Weinbereitung, und der Abgang resultiert zu adstringierend. Extrahiert man jedoch zu zaghaft, gefällt der Wein zwar in jungen Jahren, verliert aber sein Alterungspotenzial. Tjark Witzgall: «Bei der Extraktion war besondere Vorsicht angebracht, sonst hätte man Tanninmonster ohne Balance erschaffen.»
Auch eine fortschrittliche, naturnahe Arbeitsweise im Weinberg und eine sorgfältige Bodenanalyse zahlten sich aus: Böden mit einem höheren Anteil an organischen Stoffen, die Schutz durch die Deckfrüchte erhielten, konnten mehr Wasser speichern und blieben kühler, was den Reben half, Traumresultate zu erzielen.
Für Tjark Witzgall handelt es sich beim Jahrgang 2022 um einen unerklärlichen und wirklich aufsehenerregenden Jahrgang. Vergleichbar mit den Jahrgängen 2016 und 2010, aber mit mehr Konzentration. Besonders die Resultate des Merlots stachen im letzten Jahr hervor. Er lieferte bessere Erträge als der Cabernet Sauvignon und leistete einen wichtigen Beitrag an die Cuvées. Ein eindrücklicher Beweis dafür, dass sich der Merlot bei intelligenter Bewirtschaftung hervorragend entfalten kann.
Heiss wie 2003, aber doch ganz anders
Angesichts der extremen Temperaturen drängt sich die Frage auf, warum 2022 nicht mit dem Hitze-Jahrgang 2003 vergleichbar ist. Im Jahr 2003 folgten die Sommerhitze und der Wassermangel auf einen normalen, regnerischen Frühling. Die Trauben mussten mit diesem Schock umgehen. Das vergangene Jahr hingegen begann mit einem kühlen und trockenen Winter, gefolgt von einem warmen Frühling. Die Blüten trieben Mitte Mai unter idealen Bedingungen aus. So lernten die Reben von Anfang an, sich den warmen, sonnigen und trockenen Bedingungen anzupassen. Die Sommernächte waren deutlich kühler als 2003, und auch der Morgentau im Juli und August stellte sich als grosser Vorteil heraus. Der Wassermangel und die intensive Sommersonne sorgten für kleine Trauben mit dicken Schalen, welche geringere Anforderungen an die Pflanzen stellten. Eine fürsorgliche Bewirtschaftung des Kronendachs bewahrte die Trauben vor Sonnenbrand und beschattete die Fruchtzone und die Böden der Weinberge. Zum Zeitpunkt der Ernte wiesen die Reben keine vergilbten Blätter auf.
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