
Château Brown
Alle Produkte von Château Brown ›Obwohl archäologische Funde darauf hindeuten, dass im heutigen Gebiet von Château Brown im Pessac-Léognan bereits vor über 1000 Jahren Reben kultiviert wurden, beginnt die dokumentierte Weingeschichte des Guts erst deutlich später. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts erkannte der wohlhabende schottische Weinhändler John Lewis Brown das Potenzial des damals noch als Château Barrière bekannten Weinguts. Er verhalf ihm zu neuem Ruhm – und zu seinem heutigen Namen. Brown war übrigens auch der Bauherr des bekannten Château Cantenac-Brown in Margaux.
Niedergang und Auferstehung
Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die Weinberge erst ihre Ausdehnung zugunsten des Städtebaus. Die Fläche wurde auf etwa 40 Hektar reduziert, bevor sie in den 1950er-Jahren infolge der Frost-Katastrophe und staatlich geförderter Rodung vollständig verschwand. So kommt es, dass Château Brown nicht in die Klassifikation der Crus Classés de Graves von 1953 und 1959 aufgenommen wurde.
Erst Ende des 20. Jahrhunderts erfuhr das Anwesen unter dem neuen Besitzer Bernard Barthe eine Renaissance. Mit der Neubepflanzung der Rebfläche, Investitionen in Infrastruktur und neuen Fässern fand das Weingut zur alten Stärke zurück. Seit 2004 steht mit Jean-Christoph Mau die fünfte Generation einer Kaufmannsfamilie aus Bordeaux an der Spitze. Technischer Direktor ist seit 1994 Bruno Patrouilleau.
Nachhaltiger Weinbau im Einklang mit der Natur – 60 Hektar gelebte Vielfalt
Das heute 60 Hektar grosse Anwesen ist eingebettet zwischen Weinbergen, Wäldern, Blumenwiesen, Feuchtgebieten und Obstgärten – ein Terroir, in dem auf jedem Meter Artenvielfalt zelebriert wird. Man hält sich an Richtlinien unterschiedlicher Bio-Zertifikate und fördert eine reichhaltige Diversität durch nachhaltige Schädlingsbekämpfung sowie konsequentes Düngemittel- und Wassermanagement. Bienenstöcke, Fledermäuse, Meisen und Hühner tragen ebenfalls zu einem ausgeglichenen Ökosystem bei. Rund die Hälfte der Fläche ist mit den bordeauxtypischen Rebsorten bestockt. Die 26 Hektar Rotweinfläche sind klar aufgeteilt: Auf den lockeren Kiesböden der höchsten Parzellen dominiert Cabernet Sauvignon. Auf den lehmhaltigen Böden gedeihen Merlot und Petit Verdot. Die fünf Hektar Weissweinparzellen mit sandig-kiesigem Untergrund sind überwiegend mit aromatischem Sauvignon Blanc bepflanzt, ergänzt durch balancierenden Sémillon.
Präzision, Terroir und Nachhaltigkeit – von der Traube bis zur Flasche
Um maximale Kontrolle zu ermöglichen, wird jede Rebsorte im Keller separat verarbeitet. Dafür stehen 30 temperaturregulierte Edelstahltanks mit vergleichsweise geringem Fassungsvermögen (100–130 hl) zur Verfügung. Für präzise Eleganz und klaren Ausdruck des Terroirs verzichtet man bewusst auf Eingriffe wie die Pigeage. Während die Rotweine traditionell einen biologischen Säureabbau durchlaufen, sanft gefiltert und umgezogen werden, reifen die Weissweine zur optimalen Aromaentwicklung auf der Feinhefe, bevor sie in Fässer umgefüllt werden. Abschliessend reifen alle Weine teils in gebrauchten, teils in neuen französischen Eichenholzfässern – für mehr Komplexität und Tiefe. Eine leichte Flasche und eine Etikette aus recyceltem Papier unterstreichen die Philosophie der Nachhaltigkeit auch bei der Ausstattung.