Argentinien, Wein, Restaurant

In Mendozas neuem Kulinariktempel Angélica Cocina Maestra stellt Laura Catena die Welt des Genusses auf den Kopf: Hier bestimmt der Wein den Teller. Das Ergebnis ist ein sinnliches Erlebnis aus Nachhaltigkeit, Kreativität und argentinischer Leidenschaft.

In der sonnenverwöhnten Region Mendoza in Argentinien, wo die Anden wie stille Wächter über unendliche Rebenfelder blicken, hat eine Frau das Verhältnis zwischen Wein und Küche neu definiert: Dr. Laura Catena – Ärztin, Winzerin, Humanistin und Visionärin. Auf dem traditionsreichen Familienweingut Catena Zapata eröffnete sie ein Restaurant, das die Regeln der Gastronomie auf den Kopf stellt: Angélica Cocina Maestra.

  • Das Prinzip «Wine First»

    Hier gilt das Prinzip «Wine First» – der Wein ist der eigentliche Hauptgang. Nicht der Wein begleitet die Speisen, sondern die Speisen entstehen aus seiner Inspiration. Jeder Tropfen erzählt seine eigene Geschichte – von Erde, Klima und Zeit – und die Küche erschafft das kulinarische Echo dazu. Mal kontrastreich, mal harmonisch, doch stets mit einer klaren Botschaft: Der Wein steht im Mittelpunkt.

Preisgekrönt, nachhaltig und regional

Das Restaurant liegt direkt gegenüber der ikonischen, pyramidenförmigen Bodega Catena Zapata und wurde 2025 vom Michelin Guide mit einem Stern für Exzellenz und dem grünen Stern für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Zudem gehört es zu den 18 besten Weingut-Restaurants der Welt – eine Ehrung, die Wein, Kunst und Umweltbewusstsein vereint.

Die Küche arbeitet ausschliesslich mit lokalen, biologischen Zutaten aus dem eigenen Ein-Hektar-Garten. Dort wachsen alte Anden-Kartoffeln, mediterrane Früchte, Kräuter und Olivenbäume – alle aus nicht modifizierten, einheimischen Samen. Wasser wird recycelt, Gemüseabfälle werden weiterverwertet, der CO₂-Fussabdruck kompensiert. Teller und Schalen bestehen aus recyceltem Glas, Holz und Stein – Sinnbild einer nachhaltigen Philosophie, die weit über den Genuss hinausgeht.

  • Kreativ in feinster Teamarbeit

    Die kreative Arbeit geschieht im Team: Laura Catena, ihr Vater Nicolás Catena Zapata und Alejandro Vigil, der legendäre Chefönologe und Besitzer eines eigenen Michelin-Restaurants, arbeiten monatelang an Weinverkostungen, um jene Weine auszuwählen, zu denen die Menüs später entstehen. Anschliessend entwickeln die Küchenchefs Josefina Diana und Juan Manuel Feijoo ihre Gerichte – inspiriert von Textur, Säure, Aroma und Charakter der Weine.

Eine Achterbahnfahrt des Genusses

Das Michelin-Team lobt den mutigen und poetischen Ansatz: Gäste beginnen ihren Abend mit einem Glas Wermut in der Brennerei, bevor sie in eine kulinarische Reise eintauchen – ein Tasting-Menü, das in mehreren Etappen die DNA Mendozas zelebriert. Eine der ikonischsten Kreationen heisst «montaña rusa» – eine kulinarische Achterbahnfahrt, bei der Weiss- und Rotweine abwechselnd serviert werden. So treffen etwa Malbec und Rindfleisch aufeinander, um Kraft und Tiefe zu spiegeln, während Saint Felicien Nature mit frischen Snacks kontrastiert und seine spritzige Leichtigkeit entfaltet.

  • Ein Restaurant und doch so viel mehr

    Benannt nach Angélica Zapata, der Mutter von Nicolás und einer engagierten Schulrektorin, trägt das Restaurant auch eine soziale Seele – ein Ort, an dem Bildung, Nachhaltigkeit und kulturelles Erbe zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Angélica Cocina Maestra ist damit weit mehr als ein Restaurant: Es ist eine Liebeserklärung an Mendoza, an die Erde und an den Wein. Laura Catena hat hier einen Ort geschaffen, an dem Genuss zu Erkenntnis wird – und jeder Schluck erzählt, woher wir kommen und wohin wir gehen.