Die Geschichte des Weinguts reicht bis ins Mittelalter zurück. Schon damals war das kleine Anwesen für Landwirtschaft und lokalen Weinbau bekannt, allerdings unter anderem Namen –Château Parempuyre. Erst durch einen Besitzerwechsel im 19. Jahrhundert wurde das Anwesen vergrössert und im Stil eines Märchenschlosses mit Türmchen und neugotischen Elementen neu errichtet – sehr ungewöhnlich für Bordeaux-Schlösser, die meist klassizistisch gehalten sind. Als in den 1970er Jahren der französische Bauunternehmer Clément Fayat das Anwesen erwarb, übernahm er die komplette Umstrukturierung des Weinbergs und gab dem Château seinen heutigen Namen, Clément-Pichon. Seitdem der leidenschaftliche Unternehmer das Anwesen erwarb, wurde grosszügig in die Rebflächen, das Schloss und den hauseigenen Weinkeller investiert. Von Beginn an setzte man nun auf eine nachhaltige Landwirtschaft voller Respekt gegenüber der umliegenden Flora und Fauna. Heute treten aus der Groupe Fayat Präsident Jean-Claude und sein Bruder, der Stratege Laurent Fayat mit der gleichen Passion für das Handwerk die Nachfolge ihres Vaters an, und stehen für eine moderne, qualitätsorientierte Ausrichtung, kombiniert mit Respekt vor der Tradition. Dabei können sie mit Michel Rolland einen der besten Önologen der Welt zu ihrem persönlichen Berater zählen.
Drei Tugenden, um Emotionen zu wecken
Respekt vor der Natur, Erfahrung im Weinbau und Geduld gegenüber dem Produkt sind die Zutaten des Erfolgsrezepts und bilden das Fundament von Clément-Pichon. Die 25 Hektar umfassenden Weinberge des Weingutes befinden sich im Süden des Anbaugebietes Haut-Médoc sind mit einem für diese Region ungewöhnlich hohen Anteil Merlot (62%) bestockt, ergänzt von Cabernet Sauvignon (33%) und Cabernet Franc (5%). Die Weinberge des Guts sind nach Norden und Süden ausgerichtet, um von verschiedenen Bodentypen und Mikroklimata zu profitieren. Durchschnittlich wachsen zwischen 6000 und 7000 tiefverwurzelte Reben auf jedem Hektar, die hier auf einem sandig- kieshaltigen Boden mit lehmhaltigem Untergrund gedeihen. Die im Schnitt 30 Jahre alten Stöcke werden sowohl manuell als auch maschinell bearbeitet, die Trauben werden per Hand gelesen. Eine strikte Ertragsreduzierung sorgt für eine konzentrierte Frucht und die Erstselektion bei der Ernte für eine hohe Qualität. Während der Weinberg mit seiner Bodenvielfalt und den unterschiedlichen Expositionen eine Diversität an Traubensorten fördert, bedient man sich im Weinkeller der Möglichkeiten des Ausbaus in verschiedenen Behältern. Jede Parzelle und jede Rebsorte wird für eine grösstmögliche Kontrolle separat vinifiziert. Mit der Gärung in thermoregulierten Edelstahltanks erreicht man eine präzise und dosierte Extraktion der Beeren, bewahrt die Typizität und die Frische der Frucht. Der Ausbau findet in gebrauchten sowie neuen französischen Barriques als auch im Edelstahltank statt, bevor der finale Wein zusammengestellt wird. Mit ihrem relativ hohen Merlot-Anteil stechen die Weine von Clément-Pichon aus der Riege der Haut-Médoc Typizität heraus. Während der Merlot für Fülle und Frucht sorgt, steht der Cabernet für Rückgrat und Komplexität – gemeinsam ergänzen sich die beiden Sorten optimal und sorgen mit ihrer unterschiedlichen Charakteristik für eine elegante Struktur, Tiefe und gute Lagerfähigkeit.