Die Geschichte des Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande
Und mitten in all dieser Bordeaux-Vielfalt befindet sich das bekannte Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande. Seit der Bordeaux-Klassifikation ist das Weingut als Deuxième Grand Cru Classé eingestuft, in der zweithöchsten Qualitätskategorie aller klassifizierten Weine; ein Gütesiegel das nur vierzehn Weingütern im Bordeaux zuteilwurde. Das Château Pichon Longueville Comtesse liegt in der Nachbarschaft berühmter Weingüter wie Chateau Latour und den drei Leovilles (Barton, Poyferre, Las Cases), unmittelbar an der Gemeindegrenze zu Saint-Julien, und gegenüber dem ebenso berühmten Château Pichon-Longueville-Baron.
Pichon Baron und Pichon Comtesse bildeten bis vor rund 180 Jahren einen Besitz: Die Flächen wurden von Pierre de Mazure de Rauzan im Jahr 1660 erworben, seine Tochter heiratete im Jahr 1694 Jacques de Pichon - Baron de Longueville. Daraufhin wurde das Weingut in Château Pichon-Longueville umbenannt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Besitz dann aufgeteilt und es entstanden zwei unabhängige Weingüter. Einen Teil behielt Baron Joseph de Pichon-Longueville, den anderen Teil erbte die Comtesse Virginie de Lalande.
Bei Pichon Longueville Comtesse werden auf knapp 90 Hektar Rebfläche 55% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot 5% Cabernet Franc und 5% Petit Verdot angepflanzt. Je nach dem klimatischen Verlauf des Jahrgangs sind die Anteile der Rebsorten im Wein jedes Jahr meist ein bisschen unterschiedlich.
Das feminine Pichon Comtesse gegenüber dem eher robusten Pichon Baron
Im Vergleich zum eher robusten und maskulinen Nachbarn Pichon Baron gilt das Château Pichon Longueville Comtesse de Lalande als eher feminin, feingliedrig und schmeichelnd. Diese Rundheit liegt vor allem an der Cuvée, in der ein hoher Anteil Merlot für Anmut und Ausgewogenheit sorgt. Dadurch entsteht ein extrem duftiger Wein mit erdigen Noten, Zedernholz und Tabakwürze, dazu steht satte Brombeerfrucht und schwarze Johannisbeere im Zentrum. Am Gaumen ist der Wein füllig und doch fein, mit viel dunklen Kirschen, einem Hauch Schokolade und attraktiver Frische. In der Historie des Weinguts gibt es zahlreiche Jahrgänge, die als exzellent gelten, in jüngerer Vergangenheit haben vor allem die Jahrgänge 2010 (95+ PP) und 2015 (96 PP) mit hohen Bewertungen in Robert Parkers Wine Advocate auf sich aufmerksam gemacht.