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Bordeaux 2024: Subskription für einen starken Jahrgang
2024 war ein Bordeaux-Jahr voller Drama – kein einfacher Jahrgang. Doch wer kämpfte, wurde belohnt. Tjark Witzgall fand mit Herzblut und feiner Zunge die Perlen für alle, die Charakter im Glas schätzen und sich jetzt die feinsten Tropfen zur Subskription sichern wollen.
Von Benedikt Hesoun am 09.06.2025
Der Jahrgang 2024 war keiner, der den Winzerinnen und Winzern aus Bordeaux einfach in die Hände gefallen ist. Ganz im Gegenteil: Die Wetterkapriolen verlangten ihnen alles ab – Wissen, Geduld und den Mut zum richtigen Schritt im entscheidenden Moment. So fühlte sich Pierre-Olivier Clouet von Château Cheval Blanc aufgrund der Regenfälle gar in die Siebziger, respektive Achtziger des vergangenen Jahrhunderts zurückversetzt. Mit dem grossen Unterschied, dass heute das Know-how und die technischen Möglichkeiten bereitstehen, um trotzdem ein gutes Resultat zu erzielen. Ein Selbstläufer wird der neue Jahrgang dennoch nicht, denn es ist keine Überfliegerernte, in einigen Appellationen merkt man den Weinen die Wetterkämpfe an.
Und doch – wer sucht, wird fündig: 13 Tage hat Tjark Witzgall, Product Manager Bordeaux bei Mövenpick Wein im Bordelais verbracht, ist fast 1000 Kilometer links und rechts der Gironde rauf- und runtergefahren und hat viele Weine mehrfach degustiert, um die besten für Sie zusammenzustellen. Das Ergebnis seiner Tour de Vin kann sich definitiv sehen lassen und überrascht selbst erfahrene Weinfreunde.
Grosser Aufwand, viel Fleiss und ein Happy End
Ein milder, nasser Winter ging in ein Frühlingserwachen über, das vielversprechend begann – nur um bald vom Wetter in die Knie gezwungen zu werden. Mehltau und Regen bestimmten die erste Jahreshälfte, der Niederschlag betrug im Jahr 2024 etwa zwei Drittel mehr als in anderen Jahren: Insgesamt regnete es etwa 1500 Millimeter, während der Durchschnitt der letzten zehn Jahre bei etwa 900 Millimetern lag. Gefolgt von einem Sommer, der zwar trocken, aber durch die hohen Wasservorräte im Boden ausgebremst wurde. Der Farbumschlag der Trauben kam spät, das Erntefenster war eng. Der kleinste Fehler – zu frühes oder zu spätes Lesen – hat viele Winzerinnen und Winzer den Jahrgang gekostet. Besonders im Mittelbau trennte sich dieses Jahr die Spreu vom Weizen: Einige Weine wirken verwässert, was darauf zurückzuführen sein dürfte, dass die Gefahr von ausbreitender Botrytis so manchen Betrieb dazu veranlasst hat, früh – zu früh – zu ernten. Diejenigen, die das Risiko eingegangen sind, einen Teil der Ernte zu verlieren, setzten am Ende auf die richtige Karte und gewannen.
Wer 2024 einen grossartigen Wein herstellen wollte, benötigte ein grossartiges Terroir und genügend finanzielle Mittel, um sich die immense Arbeit im Weinberg leisten zu können.
Henrique Da Costa, Château Pavie
Den Wetterlaunen zum Trotz: ein Jahrgang mit grossen Glanzmomenten
2024 war ein aufregendes Jahr für alle Winzerinnen und Winzer im Bordelais – mit schlaflosen Nächten, genau nach dem Wetter getakteten Lesetagen und penibelster Selektion im Weinberg, wie David Suire von Château Larcis-Ducasse berichtete. Denn aufgrund der ungleichmässigen Grösse und der ungenügenden Ausreifung der Beeren war die sorgfältige Traubenauswahl im Rebberg und im Keller eine der wichtigsten Aufgaben: Weniger Menge war dieses Jahr definitiv der beste Weg zu einem guten Wein. Die Schlösser mit den besten Ressourcen nutzten deshalb alle möglichen Methoden, vom Abschneiden der qualitativ nicht guten Trauben bis hin zum Einsatz verschiedener Sortiermaschinen, darunter Handsortierer, dichtebasierte Sortiersysteme und optische Sortiermaschinen. Eine Reihe der Top-Weingüter gab an, dass sie all diese Sortiermethoden verwendet haben, um wirklich nur die besten Trauben zum Gären zu extrahieren. Wer also mit viel Personal, Aufwand und Fleiss in den Reben gearbeitet hat und das entscheidende Zeitfenster nutzen konnte, hat auch in diesem Jahr Aussergewöhnliches erreicht. Zahlreichen Weingütern ist es sogar gelungen, Weine zu erzeugen, die noch klarer und präziser wirken als im Vorjahr.
Stilistisch ist 2024 ein Jahrgang mit zwei Gesichtern. Die Weine sind in der Tendenz saftiger, schlanker, mit angenehmer Frische und moderaten Alkoholwerten. Ihnen fehlt zwar eindeutig die Reife der letzten Jahrgänge, dafür begeistern sie mit ihrem linearen und zugänglichen Charakter. Viele werden sich früh und mit grosser Freude trinken lassen. Und doch zeigen einige – vor allem die Cabernet-betonten Crus – auch bemerkenswerte Tiefe und Struktur sowie genügend Reserven für eine schöne Entwicklung.
Die besten Weine aus dem Bordeaux-Jahrgang 2024 – entdecken Sie die exklusive Selektion
Wer Bordeaux sammeln möchte, sollte jetzt ganz besonders aufmerksam sein: Der Jahrgang 2024 präsentiert sich als seltene Gelegenheit, die die Herzen von allen, die grosse Weine lieben, höherschlagen lässt. Er vereint die klassische Eleganz traditioneller Bordeaux-Stilistik mit einer bemerkenswert frühen Zugänglichkeit – und das bei gleichzeitig exzellentem Lagerpotenzial. Solche Jahrgänge sind rar! Umso verlockender ist es, dass dieser Jahrgang aktuell zu äusserst attraktiven Konditionen erhältlich ist. Wissen Sie ebenfalls einen grossen Bordeaux zu schätzen? Dann ist jetzt der perfekte Moment, um Ihren Weinkeller mit zukünftigen Schätzen zu füllen.
Bordeaux-Subskription 2024 – Überraschend gut und erfreulich günstig
Wenn Sie die Empfehlungen genau studieren, werden Sie einige bekannte Werte, aber auch ein paar Shootingstars entdecken – die ausgewählten Weine sind definitiv alle einen Einkauf wert. Hinzu kommt, dass viele Châteaus auf Preissenkungen setzen, um alten und neuen Bordeaux-Fans ein deutliches Entgegenkommen zu signalisieren. Denn da der US-Markt die Auswirkungen der neuen Zölle zu spüren bekommt und auch der asiatische Markt auf die Bremse tritt, liegt der Fokus plötzlich wie in alten Zeiten wieder auf Europa. Teilweise gibt es Abschläge von bis zu 30 Prozent im Vergleich zur letzten Subskription, in Relation zu 2022 sind gar Nachlässe bis zu 50 Prozent zu beobachten.
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