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Das Comeback des Jahres
Seit Jahrhunderten gehört Sherry zu den Klassikern unter den edlen Getränken. Nachdem die aussergewöhnlichen Weine aus der Gegend von Jerez eine Zeitlang aus der Mode waren, erleben sie derzeit eine wahre Renaissance. Zu den Vorreitern dieser leidenschaftlichen Qualitätsoffensive zählt die Bodega Álvaro Domecq – unsere Neuentdeckung aus Andalusien.
von Anselm Link am 17.03.2023
Neustart einer historischen Top-Bodega
Die Geschichte der Sherry-Manufaktur Bodega Álvaro Domecq reicht bis ins Jahr 1850 zurück, dem Gründungsjahr der ehemaligen Bodega Pilar Aranda, die lange Zeit zu den angesehensten Produzenten des Anbaugebiets zählte. Mit grösstem Respekt für die Tradition des Hauses hat Álvaro Domecq im Jahr 1999 die Leitung des renommierten Weinguts übernommen. Bevor der Weinliebhaber und begeisterter Fan spanischer Kulinarik Winzer wurde, war er viele Jahre ein bekannter Rejoneador – ein reitender Stierkämpfer. Mit der eigenen Produktion hat Álvaro Domecq anschliessend sein Hobby zum Beruf gemacht und bringt seine lebenslange Leidenschaft für Sherry nun mit komplexen Weinen von höchster Qualität zum Ausdruck. Um sich von der Flut einfacher Sherrys, die den Markt überschwemmen, abzuheben und den hohen Ansprüchen von absoluter Exzellenz gerecht zu werden, spielen insbesondere die Auswahl der Weine, deren perfekte Lagerung in besten Fässern aus amerikanischer Eiche sowie eine komplett handwerkliche Produktion eine elementare Rolle bei der Bodega Álvaro Domecq.
Neustart einer historischen Top-Bodega
Die Geschichte der Sherry-Manufaktur Álvaro Domecq reicht bis ins Jahr 1850 zurück, dem Gründungsjahr der ehemaligen Bodega Pilar Aranda, die lange Zeit zu den angesehensten Produzenten des Anbaugebiets zählte. Mit grösstem Respekt für die Tradition des Hauses hat Álvaro Domecq im Jahr 1999 die Leitung des renommierten Weinguts übernommen. Bevor der Weinliebhaber und begeisterter Fan spanischer Kulinarik Winzer wurde, war er viele Jahre ein bekannter Rejoneador – ein reitender Stierkämpfer. Mit der eigenen Produktion hat Álvaro Domecq anschliessend sein Hobby zum Beruf gemacht und bringt seine lebenslange Leidenschaft für Sherry nun mit komplexen Weinen von höchster Qualität zum Ausdruck. Um sich von der Flut einfacher Sherrys, die den Markt überschwemmen, abzuheben und den hohen Ansprüchen von absoluter Exzellenz gerecht zu werden, spielen insbesondere die Auswahl der Weine, deren perfekte Lagerung in besten Fässern aus amerikanischer Eiche sowie eine komplett handwerkliche Produktion eine elementare Rolle bei der Bodega Álvaro Domecq.
Einzigartige Böden und besondere Rebsorten
Nur drei weisse Sorten sind in der kontrollierten Herkunftsbezeichnung von Jerez zugelassen: Palomino heisst die in der Gegend mit Abstand am häufigsten vorkommende Traubensorte – fast alle Sherrys werden zunächst aus einem trockenen Palomino-Weisswein hergestellt. Ausserdem spielen die hocharomatischen und zuckerreichen Varietäten Pedro Ximénez und Moscatel de Alejandria insbesondere für gesüsste Sherry-Versionen eine wichtige, wenn auch quantitativ deutlich kleinere Rolle.
Unterschiedliche Stilrichtungen sorgen für grosse Geschmacksvielfalt
Die trockenen Sherrys von Álvaro Domecq
Álvaro Domecq beherrscht die verschiedenen Spielarten der Sherry-Produktion perfekt – trockene, nussig- und hefig-würzige Varianten gelingen bei der Traditionsbodega ebenso gut wie verführerisch süsse Sherrys, die von üppigen Trockenfruchtnoten geprägt sind.
Schon der "einfache" Fino La Janda ist fast 10 Jahre gereift und verkörpert alle Merkmale eines trockenen Sherry par excellence – rassig und würzig im Geschmack, ausgestattet mit reichlich südspanischem Temperament. Ebenfalls sehr typisch zeigt sich der Manzanilla La Jaca, der sich leicht und ausgesprochen schmackhaft präsentiert. Mit seiner angenehm salzig-nussigen Art und seiner feinen Säure bietet dieser Klassiker aus Sanlúcar de Barrameda pikanten Genuss für alle Fans trockener Sherrys. Ein ganz grosses Kaliber im Portfolio von Álvaro Domecq ist der Amontillado 1730, der den würzigen Charakter des reduktiven Ausbaus unter der Hefe mit der komplexen Aromatik der oxidativen Reifung in traditionellen Holzfässern verbindet. Die besondere Güte dieses trockenen Amontillado wird auf dem Etikett mit dem Prädikat Very Old Rare hervorgehoben und diese Bezeichnung ist in jeder Hinsicht Programm – der Amontillado 1730 ist ein 30 Jahre gereifter und in seiner Qualität wahrlich äusserst seltener Sherry (gerade mal 3600 Flaschen wurden davon produziert) mit faszinierendem, "salzig-süssen" Frucht-Säure-Spiel am Gaumen.
Die süssen Sherrys von Álvaro Domecq:
Ebenso begeisternd, wenn auch mit völlig anderer Persönlichkeit sind die beiden Pedro Ximénez-Sherrys von Álvaro Domecq. Sie zählen zu den Vinos de Jerez Dulces Naturales – zur Kategorie der vollmundig-intensiven Süssweine mit dichter Konsistenz und ausgeprägtem Rosinenaroma. Nach der Ernte werden die Früchte in der Sonne getrocknet, was zu einer aussergewöhnlichen Konzentration der Aromen und des Zuckergehalts führt. Schon die Basisversion bereitet ungemein viel Freude: Der Sherry Viña 98 ist ein junger PX mit überwältigender Fruchtfülle, wunderbar reichhaltig und perfekt geeignet als Süsswein für vielfältige Desserts. Als Steigerung dazu präsentiert sich der Pedro Ximénez 1730, der der mehr als 30 Jahre nach dem Solera-System in amerikanischen Eichenfässern gereift ist. Trotz seines hohen Zuckergehalts bietet dieser Sherry dank einer guten Säure als Gegengewicht bei jedem Schluck puren Genuss. Ein komplexer Meditationswein, von dem insgesamt nur 1000 Flaschen abgefüllt wurden, mit einzigartiger Persönlichkeit und fast unendlicher Länge am Gaumen.
Herzstück der Sherry-Produktion: Das komplexe Reifeverfahren
Zwei Faktoren sind es, die während der Alterung für den aussergewöhnlichen Charakter eines guten Sherry sorgen und den Geschmack nachhaltig prägen. Zum einen ist da die biologische Reifung unter einer Schicht von Florhefe, die den Sherry vor Sauerstoff und somit vor Oxidation schützt und ihm dadurch sein typisches Aroma verleiht, das an Mandeln und Hefe, an Hasel- und Walnüsse erinnert. Zum anderen spielt die oxidative Verfeinerung im Solera-System eine elementare Rolle für die aromatische Komplexität, weil der Sherry dabei während seiner Fassreife kontinuierlich aus Weinen unterschiedlicher Jahrgänge hergestellt wird und sich frischere Nuancen mit gereiften Facetten in faszinierender Weise verbinden.
Wie die Solera funktioniert
Bei dieser Methode werden die Fässer entsprechend ihres Alters aufeinander gestapelt: Die dem Boden am nächsten liegende Fassreihe wird Solera genannt und enthält den ältesten Wein – daraus wird jedes Jahr nur ein kleiner Teil zur Abfüllung entnommen, der durch die gleiche Menge aus der nächsthöheren Etage ersetzt wird. Diese Reihe von Fässern wird als erste Criadera bezeichnet wird und enthält einen etwas jüngeren Wein als die Solera. Die erste Criadera wird durch die gleiche Menge Wein aus der zweiten Criadera aufgefüllt, die wiederum einen noch etwas jüngeren Wein enthält. Diese Technik wird bis zur letzten Criadera angewandt, die immer mit Wein aus der letzten Ernte ergänzt wird. Dank dieses Verfahrens entsteht über viele Jahrzehnte einzigartige Vielschichtigkeit im Geschmack, die den Zauber unzähliger Jahrgänge mit der Magie der langen Reifung verbindet.
Einzigartige Böden und besondere Rebsorten
Nur drei weisse Sorten sind in der kontrollierten Herkunftsbezeichnung von Jerez zugelassen: Palomino heisst die in der Gegend mit Abstand am häufigsten vorkommende Traubensorte – fast alle Sherrys werden zunächst aus einem trockenen Palomino-Weisswein hergestellt. Ausserdem spielen die hocharomatischen und zuckerreichen Varietäten Pedro Ximénez und Moscatel de Alejandria insbesondere für gesüsste Sherry-Versionen eine wichtige, wenn auch quantitativ deutlich kleinere Rolle.
Die besten Weinberge liegen auf Albariza genannten, weissen Kalkböden, die im Laufe von Jahrmillionen aus Algenablagerungen und marinen Fossilen entstanden sind. Diese Böden verleihen dem Untergrund eine schichtige Struktur, die das Wasser gut speichert, da die Oberfläche der Albarizas von einer Art feinem Puder bedeckt ist, das die Verdunstung vermindert. Aufgrund der klimatisch anspruchsvollen Bedingungen liefern die Albarizas zwar nur eine geringe Ausbeute, aber aromatisch sehr hochwertige Erträge.
Die besten Weinberge liegen auf «Albariza» genannten, weissen Kalkböden, die im Laufe von Jahrmillionen aus Algenablagerungen und marinen Fossilen entstanden sind. Diese Böden verleihen dem Untergrund eine schichtige Struktur, die das Wasser gut speichert, da die Oberfläche der Albarizas von einer Art feinem Puder bedeckt ist, das die Verdunstung vermindert. Aufgrund der klimatisch anspruchsvollen Bedingungen liefern die Albarizas zwar nur eine geringe Ausbeute, aber aromatisch sehr hochwertige Erträge.
Herzstück der Sherry-Produktion: Das komplexe Reifeverfahren
Zwei Faktoren sind es, die während der Alterung für den aussergewöhnlichen Charakter eines guten Sherry sorgen und den Geschmack nachhaltig prägen. Zum einen ist da die biologische Reifung unter einer Schicht von Florhefe, die den Sherry vor Sauerstoff und somit vor Oxidation schützt und ihm dadurch sein typisches Aroma verleiht, das an Mandeln und Hefe, an Hasel- und Walnüsse erinnert. Zum anderen spielt die oxidative Verfeinerung im Solera-System eine elementare Rolle für die aromatische Komplexität, weil der Sherry dabei während seiner Fassreife kontinuierlich aus Weinen unterschiedlicher Jahrgänge hergestellt wird und sich frischere Nuancen mit gereiften Facetten in faszinierender Weise verbinden.
Wie die Solera funktioniert
Bei der Solera-Methode werden die Fässer entsprechend ihres Alters aufeinander gestapelt: Die dem Boden am nächsten liegende Fassreihe wird Solera genannt und enthält den ältesten Wein – daraus wird jedes Jahr nur ein kleiner Teil zur Abfüllung entnommen, der durch die gleiche Menge aus der nächsthöheren Etage ersetzt wird. Diese Reihe von Fässern wird als erste Criadera bezeichnet wird und enthält einen etwas jüngeren Wein als die Solera. Die erste Criadera wird durch die gleiche Menge Wein aus der zweiten Criadera aufgefüllt, die wiederum einen noch etwas jüngeren Wein enthält. Diese Technik wird bis zur letzten Criadera angewandt, die immer mit Wein aus der letzten Ernte ergänzt wird. Dank dieses Verfahrens entsteht über viele Jahrzehnte einzigartige Vielschichtigkeit im Geschmack, die den Zauber unzähliger Jahrgänge mit der Magie der langen Reifung verbindet.
Unterschiedliche Stilrichtungen sorgen für grosse Geschmacksvielfalt
Die trockenen Sherrys von Álvaro Domecq:
Álvaro Domecq beherrscht die verschiedenen Spielarten der Sherry-Produktion perfekt – trockene, nussig- und hefig-würzige Varianten gelingen bei der Traditionsbodega ebenso gut wie verführerisch süsse Sherrys, die von üppigen Trockenfruchtnoten geprägt sind.
Schon der "einfache" Fino La Janda ist fast 10 Jahre gereift und verkörpert alle Merkmale eines trockenen Sherry par excellence – rassig und würzig im Geschmack, ausgestattet mit reichlich südspanischem Temperament. Ebenfalls sehr typisch zeigt sich der Manzanilla La Jaca, der sich leicht und ausgesprochen schmackhaft präsentiert. Mit seiner angenehm salzig-nussigen Art und seiner feinen Säure bietet dieser Klassiker aus Sanlúcar de Barrameda pikanten Genuss für alle Fans trockener Sherrys. Ein ganz grosses Kaliber im Portfolio von Álvaro Domecq ist der Amontillado 1730, der den würzigen Charakter des reduktiven Ausbaus unter der Hefe mit der komplexen Aromatik der oxidativen Reifung in traditionellen Holzfässern verbindet. Die besondere Güte dieses trockenen Amontillado wird auf dem Etikett mit dem Prädikat Very Old Rare hervorgehoben und diese Bezeichnung ist in jeder Hinsicht Programm – der Amontillado 1730 ist ein 30 Jahre gereifter und in seiner Qualität wahrlich äusserst seltener Sherry (gerade mal 3600 Flaschen wurden davon produziert) mit faszinierendem, "salzig-süssen" Frucht-Säure-Spiel am Gaumen.
Die süssen Sherrys von Álvaro Domecq:
Ebenso begeisternd, wenn auch mit völlig anderer Persönlichkeit sind die beiden Pedro Ximénez-Sherrys von Álvaro Domecq. Sie zählen zu den Vinos de Jerez Dulces Naturales – zur Kategorie der vollmundig-intensiven Süssweine mit dichter Konsistenz und ausgeprägtem Rosinenaroma. Nach der Ernte werden die Früchte in der Sonne getrocknet, was zu einer aussergewöhnlichen Konzentration der Aromen und des Zuckergehalts führt. Schon die Basisversion bereitet ungemein viel Freude: Der Sherry Viña 98 ist ein junger PX mit überwältigender Fruchtfülle, wunderbar reichhaltig und perfekt geeignet als Süßwein für vielfältige Desserts. Als Steigerung dazu präsentiert sich der Pedro Ximénez 1730, der der mehr als 30 Jahre nach dem Solera-System in amerikanischen Eichenfässern gereift ist. Trotz seines hohen Zuckergehalts bietet dieser Sherry dank einer guten Säure als Gegengewicht bei jedem Schluck puren Genuss. Ein komplexer Meditationswein, von dem insgesamt nur 1000 Flaschen abgefüllt wurden, mit einzigartiger Persönlichkeit und fast unendlicher Länge am Gaumen.
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