winzer
Zu Besuch bei Marqués de Murrieta
Das älteste Weingut der Rioja vereint das Beste aus Tradition und High-Tech. Auch 170 Jahre nach der Gründung stehen bei Marqués de Murrieta die Ansprüche des Weins und die Natur im Fokus.
Von Susanne Aebi am 29.05.2023
Als Don Luciano Murrieta 1852 nahe der spanischen Stadt Logroño sein Weingut Finca Ygay gründete, setzte er sich selbst hohe Ziele. Er wollte elegante Weine mit grossem Alterungspotenzial produzieren und diese über die spanischen Landesgrenzen hinaus bekannt machen.
Mit seinem unermüdlichen Einsatz legte er den Grundstein für die heutige DOCa Rioja – die geschützte Herkunftsbezeichnung für Weine der Region. Und als Anerkennung für seine Verdienste verlieh ihm König Amadeo von Savoyen den Adelstitel «Marqués».
170 Jahre später
Die Geschichte des Weinguts ist immer noch deutlich spürbar. Hinter dicken Mauern lagern Flaschen, welche die Weingeschichte der Rioja lückenlos erzählen. Und auch das Castillo de Ygay mit ehemaligem Wohnhaus der Winzerfamilie steht heute noch. Vergangenheit und Zukunft könnten aber kaum eindrücklicher aufeinandertreffen. Vor wenigen Jahren wurde das Castillo Ygay aufwendig restauriert und um einen Gebäudekomplex ergänzt, der sich optisch harmonisch in das herrschaftliche Anwesen einfügt – und mit modernster Weinbautechnologie ausgestattet ist.
Seit ein paar Jahren führt Vicente Dalmau Cebrián-Sagarriga das Traditionsweingut. Und dies ganz im Sinne des unermüdlichen Gründers – wie Miriam Ochoa einer Gruppe von Mövenpick Wein bei einem Weingutsbesuch erklärt: «Mit den Füssen stehen wir auf dem Boden und sind stolz darauf, was wir bisher erreicht haben. Aber trotzdem können wir jeden Tag ein Stück besser werden.»
Wie kann man sich noch verbessern, wenn man zur Spitze der spanischen Weingüter zählt und mit dem Castillo Ygay Gran Reserva Especial einen 100-Punkte-Wein produziert hat? Miriam Ochoa erwähnt die Bemühungen des Weinguts, welche eine nachhaltige Entwicklung fördern, den Schutz der vielen Tier- und Pflanzenarten, die auf der Finca Ygay leben. Und natürlich die wegweisenden Entwicklungen, die im Keller angestossen wurden und laufend verfeinert werden.
Was ist gut für den Wein? Darauf basiert jede Entscheidung
Mit Gerätschaften und Software, die Marqués de Murrieta eigens für seine Bedürfnisse hat entwickeln lassen, wird der gesamte Prozess der Gärung überwacht und sichergestellt, dass die empfindliche Beerenhaut nicht verletzt wird. Dabei geht es nicht darum, die Arbeit der Maschine zu überlassen, sondern anhand der gesammelten Daten die Natur besser zu verstehen und darauf basierend die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Miriam Ochoa erläutert die Art des Weinbaus, bei dem nichts dem Zufall überlassen wird:
«Wir wollen Weine keltern, die perfekte Frische und Frucht zeigen – und zwar nicht nur im Moment der Entstehung. Was wir heute entscheiden, hat Einfluss auf die nächsten 5 Jahre – bis ein Gran Reserva das Weingut verlässt – und auch auf die 20 weiteren Jahre, während derer die Flasche möglicherweise im Keller der Konsumentinnen und Konsumenten liegt.»
Ohne Rezept, aber mit einem klaren Ziel
Ein Rezept, dem sie bei der Kelterung und Lagerunng der Weine strikt folgen könnte, hat die Önologin María Vargas nicht. Die Natur gibt in jedem Jahrgang neue Bedingungen vor. So könne das, was heute zum Erfolg führt, sich auf die Weine des nächsten Jahres schlecht auswirken. Am wichtigsten sei es, den Weinen die Zeit zu geben, die sie bräuchten. Nicht die Technik, sondern der zur Verfügung stehende Platz sei deshalb der wahre Luxus in den grosszügig gestalteten Kellerräumen. Der Wein soll so lange auf dem Weingut reifen, bis die Tannine reif sind, er aber noch genügend Frucht zeigt. Nur so könne er die Weingärten von Ygay widerspiegeln und den hohen Anforderungen gerecht werden, die man sich bei Marqués de Murrieta selbst stellt. Und das dauert in der Regel länger, als die ohnehin schon strengen Richtlinien der DOCa Rioja vorgeben.
Mövenpick Wein zu Gast bei Marqués de Murrieta
Reserva aus Meisterhand
Dank ihrer reichen Frucht und ihrer geschmeidigen Tannine präsentiert sich die barriquegereifte Reserva aus dem Hause Montecastro in jeder Hinsicht hochklassig. Die aromatische Komplexität und das runde Mundgefühl machen diesen Tempranillo zu einem grossartigen Essensbegleiter, vor allem zu besonderen Anlässen.
Wein-Trinkreife auf einen Blick
Die meisten Weine werden heute für den direkten Konsum hergestellt und machen schon ab dem Moment, in dem sie in die Flasche abgefüllt werden, Spass. Bei vielen Weinen lohnt es sich jedoch durchaus, noch ein paar Jahre zu warten. Die aktuelle Mövenpick Wein Jahrgangstabelle hilft Ihnen perfekt weiter.
Der Rosso zur Cucina Italiana
Obwohl der Tenuta Frescobaldi überwiegend aus französischen Rebsorten gekeltert wird, schmeckt er total nach Toskana. Ein Cabernet-Blend, der saftige Frucht mit mediterraner Würze und eleganter Tanninstruktur verbindet. Wunderbar zugänglich und herrlich vielseitig als Essensbegleiter.
Der Kult-Rosso aus der südlichen Toskana
Der Lodano ist eine prachtvolle Cuvée aus Petit Verdot und Merlot, die im Jahrgang 2017 zum ersten Mal produziert wurde und sofort ein Riesenerfolg war. Auch der aktuelle Jahrgang 2021 hat mit 94 Punkten von James Suckling ein absolutes Toprating vorzuweisen.
Kalifornische Fülle mit europäischer Struktur
So lassen sich die Weine aus dem Keller von Starmont-Winemaker Jeff Crawford stilistisch wohl am besten beschreiben. Heute im Fokus: Sein Cabernet Sauvignon von der North Coast, der im Geschmack grosses Kalifornien-Kino zu einem extrem erschwinglichen Preis bietet.
Warum wir den Valentinstag feiern
Am 14. Februar ist es wieder soweit: Romantikerinnen und Romantiker in aller Welt feiern den Valentinstag und zelebrieren ihn als Festtag der Verliebten. Woher dieser Brauch eigentlich stammt und welche Weine wir für diesen besonderen Tag empfehlen, lesen Sie hier.