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17. Mai? – Tag des Pinot Grigio!

Immer Mitte Mai hat die beliebte, weisse Burgundersorte ihren Ehrentag. Zu Recht, denn egal ob Grauburgunder aus Deutschland, Pinot Gris aus Frankreich oder Pinot Grigio aus Italien – die angenehm aromatischen, fruchtig-frischen Weissweine sind der Favorit vieler Weinfans. Passend zum Feiertag des Pinot Grigio haben wir fünf spannende Facts über die beliebte Rebsorte zusammengestellt.

von Anselm Link am 17.05.2025

Pinot Grigio
Das typisch vielfarbige Erscheinungsbild der Pinot Grigio-Trauben.

1) Pinot Grigio ist die italienische Bezeichnung für die Rebsorte Pinot Gris, die ihren Ursprung mit hoher Wahrscheinlichkeit in der französischen Weinbauregion Burgund hat. Von dort aus soll die Sorte einer Legende nach im 14. Jahrhundert zunächst nach Ungarn und von dort aus ins Elsass gelangt sein. Heute ist die Rebsorte rund um den Globus verbreitet und wächst längst nicht mehr nur in Europa, sondern beispielsweise auch in Australien, Chile und Neuseeland. Gemäss einer Statistik des Wissenschaftlers Kym Anderson lag die Rebfläche im Jahr 2016 knapp 49'000 Hektar – im weltweiten Ranking der Rebsorten liegt Pinot Grigio/Grauburgunder/Pinot Gris damit auf Platz 20.


2) Ihren Namen verdankt diese Rebsorte ihrer besonderen Färbung: Gris bedeutet auf Französisch grau und bezieht sich auf das Erscheinungsbild der Weinbeeren, die nicht einfach nur hellgrün sind, sondern meistens eher eine grau-gelbe, eine rosa-graue, eine rötlich-braune oder auch rötlich-blaue Färbung besitzen nicht selten kommen alle Schattierungen sogar auf einer einzigen Traube vor.

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Pinot Grigio: unglaublich vielseitig und immer passend

3) Nach heutigem Stand der Wissenschaft ist gesichert, dass es sich bei Pinot Gris um eine farbliche Mutation des Pinot Noir handelt. Ob Pinot Blanc (alias Weissburgunder bzw. Pinot Bianco) dann aus Pinot Gris mutiert ist oder umgekehrt, lässt sich heute selbst mit modernsten Methoden (noch) nicht feststellen, da alle drei Sorten ein nahezu identisches DNA-Profil besitzen. Definitiv fest steht aber, dass Pinot Gris alias Pinot Grigio oder Grauburgunder zur Familie der edlen Burgundersorten zählt.


4) Eine Sorte – viele Gesichter: Vom unkomplizierten Terrassenwein bis zum komplexen Weisswein mit Lagerpotenzial ist alles möglich. Zwar benennen Pinot Grigio, Grauburgunder und Pinot Gris die gleiche Rebsorte, jedoch können Stil und Geschmack der Weine je nach Standort, Klima, Erntezeitpunkt und regionaler Weinbautradition sehr unterschiedlich sein.

Während sich Pinot Grigios aus dem Norden Italiens meist zart-duftig, eher trocken und leicht präsentieren, fallen Elsässer Pinots Gris häufig fruchtbetonter, extraktreicher und säuremilder aus, selbst öilge Süssweine mit hohem Alkoholgehalt sind hier keine Seltenheit. In Deutschland wiederum gibt es sowohl frische Grauburgunder mit Noten von Äpfeln und Nüssen sowie einem lebhaften Frucht-Säure-Spiel, wie auch gehaltvollere Versionen, die gelegentlich im Holzfass ausgebaut werden und ein geschmeidiges Mundgefühl sowie eine reichhaltige Aromatik mit intensiven Nuancen von Honig und weissen Blüten zeigen. 


5) Auch wenn man davon ausgeht, dass Pinot Gris ursprünglich aus der Region Burgund stammt, befindet sich heute etwa 90% der französischen Rebfläche von knapp 3000 Hektar im Elsass, wo Pinot Gris eine der zugelassenen Sorten für die 51 Grands Crus ist. Die grössten Anpflanzungen der Rebsorte befinden sich inzwischen allerdings nicht mehr in Frankreich, sondern in Deutschland, wo heute mehr als 6000 Hektar mit Grauburgunder bepflanzt sind.

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